Samstag, 19. September 2015

Verzierungen aus Email


Die ersten Tests für die Emailverzierungen des Telluriums sind fertig. Die unten dargestellten "Vier Jahreszeiten" wurden im Original von Giuseppe Archimboldo (1526-1593) auf Format 66x50 cm gemalt. Die emaillierten Nachbildungen sind lediglich noch 30x40 mm gross. Sie werden als Bildplatten in die sogenannte Bildscheibe des Telluriums eingebaut und dienen eben zur Darstellung der vier Jahreszeiten. Die Anzeige ist digital, das heisst die Bilder wechseln beim Uebergang einer Jahreszeit auf die nächste sprungartig ihre Position.




mehr auf www.analog-astronomical-device.ch

Mittwoch, 8. Juli 2015

Das Mondgetriebe

Durch die Bewegung der Erde um die Sonne muss zwischen zwei unterschiedlichen Mondumlaufzeiten unterschieden werden. Die Synodische Umlaufzeit von 29.53059 Tagen ist gegenüber der siderischen Umlaufzeit von 27.32166 Tagen länger, da die Erde während des Mondzyklus ebenfalls in Bewegung um die Sonne ist. Der Synodische Monat ist von der Stellung zur Sonne abhängig. Da sich die Erde während eines Mondumlaufes auf ihrer Bahn um die Sonne weiterbewegt, muss sich der Mond bei Pos.2 noch um den Winkel a` weiter bewegen um in Neumondstellung zu gelangen. Wobei natürlich gilt : a = a`. 
Für jeden Beobachter auf der Erde ist somit der synodische Monat von 29.53059 Tagen länge der Phasenmonat des Mondes.



Siderischer und Synodischer Mondumlauf


Das Mondgetriebe hat die Aufgabe die Drehbewegung der Erde abzunehmen und in einen siderischen Mondumlauf, einen synodischen Mondumlauf und die Anzeige der Mondphasen umzuwandeln. Diese Komplikationen werden beim Tellurium mittels zweier Mondzeiger dargestellt, die sich übereinander bewegen. Dazwischen befindet sich die Mondphasenscheibe zur Darstellung der Mondphasen. Diese werden naturgetreu (zunehmend, abnehmend) wiedergegeben. Auf dieser zentralen Anzeigeeinheit befinden sich insgesamt vier verschiedene analog dargestellte Komplikationen. Die Erdrotation, der siderische Mondumlauf, der synodische Mondumlauf und die Mondphasenanzeige, die pro Erdumrundung exakt ¼ Umdrehung vollzieht. 



Zentrale Mondanzeige des AAD Telluriums


Im Mondgetriebe werden also fünf  verschiedene Verhältnisse dargestellt. Natürlich können diese Verhältnisse rein mechanisch fast beliebig genau realisiert werden wenn eine grosse Anzahl Zahnräder verwendet wird. Da die Geschwindigkeiten von Erde und Mond selbst aber in ihrem jeweiligen Umlauf veränderlich sind, wie das zweite Keplersche Gesetz, der Flächensatz, vorhersagt, ändert sich der Zyklus von jeweils einem Neumond zum nächsten, und von einem Vollmond zum nächsten, dauernd.Konstruktiv ist das Mondgetriebe in acht Baugruppen unterteilt an der dargestellten Linearisierung des Mondgetriebes kann der Bewegungsablauf und die Drehrichtung der einzelnen Mondbaugruppen verfolgt werden.



Linearisierungsdiagramm des Mondgetriebes


Die Erdbewegung wird durch das Vorgetriebe (Antrieb) übernommen. Aus der Unterbaugruppe MBG_4 wird der siderische Mondumlauf abgegriffen. Die Unterbaugruppe MBG_6  liefert das Verhältnis für den synodischen Mondumlauf (Phasenmonat). Die Unterbaugruppe MBG_8 bewegt die Mondphasenscheibe im richtigen Verhältnis. An MBG_7 wird die Bewegung an das Sonnengetriebe weitergeleitet (Abtrieb).















Dienstag, 7. Juli 2015

Das Tellurium.....

Herzlich willkommen auf meinem Projekt-Blog.Ich will hiermit meine Projektfortschritte, meine Gedanken und meine Ideen dokumentieren und einem interessierten Publikum zugänglich machen. 

Ich werde zwei bis dreimal pro Monat über unterschiedliche Themen und Probleme des Telluriums schreiben und hoffe möglichst viele interessierte Leute zu erreichen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung..................




Ein Tellurium (lat.: tellus – die Erde) stellt die zeitlichen und räumlichen Konstellationen der Erde, des Mondes und der Sonne dar. 

Anstoß zu diesem Projekt war ein Bericht über den "Mechanismus von Antikythera" vom 27.08.2006. Die Vorstellung, dass bereits vor 2200 Jahren ein Ingenieurwesen im heutigen Sinne existierte, faszinierte und fesselte mich derart,dass ich noch am selben Tag mit den Berechnungen meines „Telluriums“ begann.

Im Vordergrund stand immer die Darstellung des Heliozentrischen Weltbildes, das unter anderem von "Nikolaus Kopernikus"  (Latein: Nicolaus Copernicus, 1473 - 1543) aufgrund seiner Beobachtungen und Berechnungen proklamiert wurde. Aber das Heliozentrische Weltbild war schon im dritten vorchristlichen Jahrhundert von "Aristarchos von Samos" vertreten und begründet worden. Jedoch galt bis tief ins Mittelalter die Vorstellung des Geozentrischen Weltbildes das von der katholischen Kirche diktiert wurde.

Der Mechanismus besteht im Wesentlichen aus fünf Hauptbaugruppen, der Mondbaugruppe, der Sonnenbaugruppe, der Präzessionsbaugruppe, dem Sonnenwende-Mechanismus und dem Jahreswechsel-Mechanismus.

Jede Baugruppe besteht aus bis zu acht Unterbaugruppen, die in Konstruktionseinheiten zusammengefasst sind. Im Gegensatz zum Antikythera-Mechanismus wird beim AAD-Tellurium die Anzeige der astronomischen Konstellationen nicht nur über Zifferblätter angezeigt, sondern der Mechanismus entspricht einem realistischen Modell, bei dem sich die Erde und der Mond in einer Bahn um die Sonne bewegen.


Sämtliche Einzelteile werden von Hand gefertigt (keine CNC_Maschinen) und die Komplikationen wie der Sonnenwende-Mechanismus oder der Jahreszeiten-Mechanismus sind absolute Unikate und wurden bisher in dieser Form noch nie gebaut. Speziell zu erwähnen ist auch der Präzessions-Mechanismus der ein Uebersetzungsverhältniss von    1: 9`420`364 realisiert.




Von Hand - Gravierter Deckel im Differential




Differentialgetriebe mit integrierter Uebersetzung



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